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Schwachkopf -> Hausdurchsuchung! Morddrohung -> keine?! Warum das Ergebnis der Prüfung der Staatsanwaltschaft im Fall des getöteten Luca wütend macht!

Von Stephan Köthe

Update vom 07.08.2025: Waffenexperte nährt Zweifel an Darstellung der Staatsanwaltschaft

Zum Artikel der Esslinger Zeitung: Monatelange Prüfung: „Keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten“ der Behörden.

Darin heißt es: „Nach den eskalierten Mietstreitigkeiten mit zwei Toten im vergangenen November in Esslingen kann die Staatsanwaltschaft keinerlei Versäumnisse von Behörden erkennen. Eine mehrmonatige Prüfung habe keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten von Beteiligten der Staatsanwaltschaft Stuttgart, der Stadt Esslingen, des örtlichen Gesundheitsamts und des Polizeipräsidiums Reutlingen ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit.“

Was war passiert?
Am 14.11.2024 wurde Luca (31) am Kronenhof 9 in Esslingen am Neckar von B. (61), einem Mieter, getötet. Im Anschluss richtete sich B. selbst, das Haus brannte nieder.

Zuvor ging der Vater des Opfers nach eigener Aussage zur Polizei, als er mitbekam, dass der Mieter Waffen besaß und damit gedroht haben soll, seinen Sohn umzubringen und sein Haus abzufackeln. Diese Information erhielt er über einen anderen Mieter mit einem zeitlichen Verzug von etwa 3 Monaten. Dieser Verzug war möglicherweise der formale Grund, warum ein Eilverfahren für eine Durchsuchung nicht erteilt wurde. Auch ein Stuttgarter Anwalt wandte sich schriftlich an die Polizei und warnte vor B. und wies daraufhin, dass das Leben von Luca in Gefahr ist. Der Anwalt wurde von B. regelrecht terrorisiert, B. habe seine Mitarbeiter ständig am Telefon beschimpft und bedroht – bis zu 14 Mal täglich.

B. litt unter paranoide Schizophrenie und war bereits unter Bewährungsauflagen verurteilt und damit aktenkundig.

Trotz allen Hinweisen, kam es nicht zu einer Hausdurchsuchung – und damit zur unfassbaren Katastrophe!

Das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Prüfung lautet: „Keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten der Behörden.“ Doch was sagt das wirklich aus? Es zeigt, dass offenbar alle Beteiligten formal korrekt handeln können – und es dennoch zu einer Katastrophe mit zwei Toten kommt.

Gerade weil kein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten festgestellt wurde, muss das Ergebnis der Prüfung Anlass sein, grundlegend zu hinterfragen, ob unsere bestehenden Strukturen überhaupt geeignet sind, Leben zu schützen. Es braucht ein unabhängiges, parlamentarisches Untersuchungsgremium, das systemisches Behördenversagen bei der Einschätzung und dem Umgang mit Gefährdern untersucht. Was muss sich ändern, damit der Schutz von Menschenleben wieder oberste Priorität hat? Wo müssen gesetzliche Grundlagen angepasst werden? An welchen Stellen versagt die Kommunikation zwischen Polizei, Justiz und anderen Stellen? Die Risikokommunikation und Frühwarnsysteme der Behörden gehören dringend auf den Prüfstand – bevor es wieder zu spät ist.

Wütend macht die Tatsache, dass am 12.11.2024 (zwei Tage vorher), bei einem bislang unbescholtenen Bürger per Beschluss des Amtsgerichts Bamberg angeordnet wurde, „dass sämtliche Räume, Nebenräume und Fahrzeuge nach Mobiltelefonen, internetfähigen Endgeräten und digitalen Speichermedien ohne vorherige Anhörung durchsucht und gefundenes beschlagnahmt werden soll“ – nicht wegen einer Gefahrenlage, nicht wegen alarmierender Hinweise aus der Bevölkerung, nein! Wegen eines ehrverletzten Wirtschaftsminister, der sich über ein weitergeleitetes Bild mit dem Untertitel „Schwachkopf PROFESSIONAL“ geärgert hat! Das macht fassungslos! Diese Asymmetrie bei der Anwendung von Hausdurchsuchungen hat das Potential, unsere Gesellschaft im Kern zu erschüttern und ein Klima von Angst und Schrecken zu verbreiten – sowohl vor Irren als auch vor gekränkten Politikern.

Schutz der Ehre von Politikern: ja? Schutz des Lebens der Bürger: nein?! 🤮


Artikel der Esslinger Zeitung vom 14.11.2024: Zwei Tote nach lautem Knallgeräusch – Großeinsatz mit Rettungsheli.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 05.12.2024: Die Behörden sind dem Vater eine umfassende Aufklärung schuldig.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 05.12.2024: Die Behörden wurden schon vor Jahrzehnten alarmiert.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 06.12.2024: Augenzeugin: Ich sah, wie Luca mit dem Täter kämpfte – dann fiel ein Schuss.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 21.01.2025: Konkrete Warnungen ignoriert? Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zu möglichem Versagen der Behörden.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 18.04.2025: Fast ein halbes Jahr später: Wo bleibt die Aufklärung im Fall Luca?
Artikel der Esslinger Zeitung vom 15.07.2025: Monatelange Prüfung: „Keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten“ der Behörden.
Artikel von SWR aktuell vom 16.07.2025: Nach Tod von Luca S. in Esslingen: Keine Ermittlungen gegen Polizei.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 16.07.2025 14:21 Uhr: Lucas Vater nennt Ergebnis der Prüfung „Versuch der Verschleierung“.
Artikel der Esslinger Zeitung vom 16.07.2025 17:01 Uhr: Staatsanwaltschaft wird im Fall Luca nicht gegen Behörden ermitteln.

Artikel der Esslinger Zeitung vom 17.07.2025: Vertrauen in Behörden erschüttert: Wie sicher ist Esslingen? – Meine Antwort vom 21.07.2025: Grüne: Die Brandstifter der AfD greifen an.

Artikel der Esslinger Zeitung vom 24.07.2025 08:00 Uhr: Die Verlobte spricht: „Unsere Tochter hätte Yamur geheißen“
Artikel der Esslinger Zeitung vom 24.07.2025 13:35 Uhr: Was aus der Brandruine am Kronenhof wird.

Artikel der Esslinger Zeitung vom 07.08.2025: Waffenexperte nährt Zweifel an Darstellung der Staatsanwaltschaft: „Ein Schießkugelschreiber ist per Definition eine Pistole, die auf kurze Distanzen tödliche Wirkung entfalten kann“, sagt Winkelsdorf. Selbst wenn die Polizisten, die die Zeugenaussage aufgenommen hatten, mit der Waffengattung nicht vertraut seien, hätte der Dienstweg sein müssen, den Fall zur kriminaltechnischen Prüfung an Experten zu übergeben. „Das ist offensichtlich nicht passiert“, so Winkelsdorf. Weiter bemängelt Winkelsdorf am Prüfbericht der Staatsanwaltschaft, dass die Zeugenbeschreibung der Waffe gar nicht an die für Esslingen zuständige Waffenbehörde weitergeleitet wurde, da diese mit Berufung auf das angeblich harmlose „Klickding“ nicht zuständig gewesen sei.

So unverhältnismäßig: Hausdurchsuchung und 279 Tage Untersuchungshaft wegen Steuerhinterziehung in Höhe von knapp 20 Euro. Quelle: https://afdbundestag.de/die-politisierung-der-justiz-muss-gestoppt-werden/
Am 31. Juli 2025 verurteilte das Gericht Michael Ballweg wegen Steuerhinterziehung in zwei vollendeten Fällen (11,42 Euro und 8,11 Euro) und drei versuchten Fällen (zusammen etwa 2100 Euro) und sprach eine Verwarnung mit Strafvorbehalt aus. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Ballweg#:~:text=Am%202.%20Oktober%202024%20begann,eine%20Verwarnung%20mit%20Strafvorbehalt%20aus.

Artikel der Esslinger Zeitung vom 26.08.2025: „Rachegedanken bringen mir das Wertvollste, meinen Luca, nicht mehr zurück“
Rolf Seufferle, Vater von Luca: „Wie ich schon mehrfach betont habe, geht es mir keinesfalls darum, dass aufgrund von Ermittlungen Einzelpersonen oder gar Gruppen sanktioniert werden. Mein einziger Wunsch bleibt, dass dieses entsetzliche, letztlich vermeidbare Schicksal, das meine Familie getroffen hat, anderen Menschen erspart bleibt.“ … „Der Bericht stützt sich auf eine Vielzahl von Paragrafen, die nichts anderes als das Versagen der ermittelnden Behörden verschleiern sollen.“ …
Die Verlobte des Opfers, die nach dem Sprung durch das Fenster und aufgrund der vielen Verbrennungen wochenlang im Koma lag, habe zu ihm gesagt: „Rolf, keiner ist gekommen oder hat mich anderweitig kontaktiert, weder ein Vertreter der Judikative, der Legislative noch der Exekutive hat mich besucht oder sich nach meinem Befinden erkundigt. Ich hätte keine Entschuldigung erwartet, aber doch ein Wort des Bedauerns.“

Stephan Köthe: So ist Politik, die den Kontakt zu den Menschen verloren hat: manchmal gibt es noch warme Worte, manchmal nicht einmal das! Am Ende steht Du alleine da!
Glücklich ist, wer noch Familie und echte Freunde hat.

Henryk M. Broder: „Einen Politiker als Schwachkopf zu bezeichnen, muss zu den Grundrechten eines jeden Bürgers gehören…“
Quelle: https://x.com/FraukePetry/status/1961864164269232582?t=rSZRJjGnnR0vbWBGT19ZJA&s=08

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