Anschlag auf Nikolauskapelle – zur Berichterstattung – wie tendenziöse Presse funktioniert
Von Stephan Köthe
So berichtet die Esslinger Zeitung vom 03.05.2024 über den Anschlag auf die Nikolauskapelle:
Der Artikel zeigt, wie tendenziöse Presse funktioniert:
- Keine Recherche: Obwohl die AfD durch den Farbanschlag direkt adressiert wird, hat die Esslinger Zeitung keinen Kontakt zur AfD zur Einholung einer Stellungnahme aufgenommen . Obwohl wir bereits am 01.05.2025 20:22 Uhr auf unserer Webseite mit dieser Stellungnahme informiert hatten, wird diese nicht mit einer Silbe erwähnt.
- Fehlerhafte Berichterstattung: Schon im ersten Satz wird das Wort „AfD“ falsch angegeben. Korrekt wäre „AFD“ gewesen, so wie es auf die Nikolauskapelle gesprüht wurde. Ein scheinbar unbedeutender Fehler, der aber im Gesamtzusammenhang durchaus relevant ist.
Immerhin: der Artikelschreiber hat mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die Spraydose geführt. Der Artikelschreiber führt die Feder zum Schreiben eines Artikels, welcher den Anschlag in dasrechtelinke Licht setzt. - Unausgewogenheit, Fakten werden mit Einzelmeinungen vermischt: 4 sachliche Sätze versus 7 tendenziöse Sätze. Tendenzindikator: 64%
Satz 1 ist sachlich.
In den Sätzen 2-5 kommt Sigrid Altherr-König zu Wort, die den Farbanschlag so bewertet, wie er für den uninformierten Leser den Anschein haben muss.
Die Sätze 6-9 sind sachlich.
Die Sätze 10-11 nehmen wieder Bezug auf das Friedensbündnis von Satz 2-5.
Ein qualitativ hochwertiger Artikel sollte verschiedene Perspektiven und Standpunkte berücksichtigen und damit ein ausgewogenes Bild vermitteln. Das Vermischen von Fakten mit subjektiven Meinungen (die zur eigenen Agenda passen), führt zu einer manipulativen und irreführenden Gesamtwirkung. - Inkompentenz der Quellen: Es ist nicht bekannt, dass Frau Sigrid Altherr-König eine ausgewiesene Expertin für Linksextremismus oder die Graffiti-Szene ist, dass man sie hier in einem solchem Umfang zu Wort kommen lassen muss.
Insgesamt ist dieser Artikel ein gutes Beispiel für schlechten Journalismus, in diesem Fall für Tendenzjournalismus.
Mit einem solchen Artikel beleidigt die Esslinger Zeitung den Teil ihrer Leserschaft, der selbstdenkend und medienkompetent ist. Auf Dauer beschädigt es das Ansehen der Esslinger Zeitung und bringt den ehrbaren (und für eine Demokratie so elementar notwendigen) Berufsstand des Journalisten in Misskredit…
…und führt zu Zuständen, wie wir sie gestern vor der Osterfeldhalle demonstriert bekamen. Die Gegendemonstranten könnten einem leid tun, wenn es keine Möglichkeiten gäbe, sich anderweitig zu informieren.
Der eine sprayt, der andere schreibt den Artikel, der unbedarfte Leser glaubt’s…
…was kommt als nächstes in der Wirkkette? Demonstrationen? Das Bündnis für Demokratie und Menschenrechte demonstriert auf dem Marktplatz gegen die AfD, weil in der Zeitung „AfD“…“Verhöhnung alle Opfer des Faschismus“ stand? 🤣 Hausdurchsuchungen? …auf der Suche nach einer blauen Spraydose, da man vor Ort sachdienliche Hinweise gefunden hat, der Täter habe nämlich seine Signatur „AFD“ hinterlassen? 🤣
Es ist so offensichtlich und 80% sehen es nicht? Nie wieder ist jetzt – wenn ihr nicht wärt!
Von Henryk M. Broder stammt der Satz: „Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“