Angsträume
Von Jürgen Häußler
Ein Kommentar zum Artikel der Esslinger Zeitung vom 05.11.2025 mit dem Titel: „Nach Stadtbild-Debatte: Videoüberwachung bis Alkoholverkaufsverbot – Palmer und Co. machen Vorschläge„
Angestoßen durch die Stadtbildäußerung von Kanzler Merz kreist nun eine Diskussion um ein Problem, das man lange Jahre verdrängt hatte, weil man sich mit den Ursachen nicht befassen wollte. Bezeichnend ist erneut die Relativierung in den Medien, etwa in der Zeit, der Stuttgarter Zeitung oder der EZ, die plötzlich Unsicherheit auch durch Nazi-Schläger und Fußballfans sehen. Das migrantische Problem wird durch die Bezeichnung „einzelne Migrantengruppen“ wieder zur Ausnahme erklärt.
Bei der Verhandlung am Landgericht zum Handgranatenwurf in Altbach lautete die Bezeichnung des SWR (ich war Augen- und Ohrenzeuge) „Rockerprozess“, obwohl von den Beschuldigten sicher noch keiner einen Motorradführerschein besitzt. Es waren auch keine Hells Angels anwesend – das hätte ich gesehen. So viel zur Verdrängung.
Die Videoüberwachung bleibt deshalb ein Placebo, solange das reale Problem weiter ignoriert und verleugnet wird. Zwar kann Videoüberwachung abschrecken, sie beseitigt jedoch keine Unsicherheit.
Auch bei der Strafverfolgung gibt es selbstverständlich Probleme, wenn man nur nach Rockern, Nazi-Schlägern oder Fußballfans sucht.
Sensible Orte für Videoüberwachung lassen sich problemlos der Kriminalstatistik entnehmen. Diese kann auch von „Nichtmathematikern“ ohne Weiteres interpretiert werden. Alternativ genügt eine Befragung der eigenen Tochter oder die Inaugenscheinnahme der genannten Orte. Aus eigener Erfahrung zählen dazu der Bahnhof mit Unterführung sowie der angrenzende Bereich des Neckarufers. Leider könnte ich noch viele weitere Orte nennen, die in ihrer Gesamtheit schon nicht mehr überwacht werden können.
Die AfD-Mitglieder erhalten zudem reichlich Input zu diesem Thema – auch von frustrierten Polizeibeamten.
Auch beim Thema Lärm und Vermüllung wird mit dem Hinweis auf Alkoholmissbrauch nur ein Ablenkungsmanöver betrieben, um den „rosa Elefanten“ im Raum nicht benennen zu müssen. Dabei handelt es sich um eine Frage der persönlichen Einstellung und der Erziehung. Jeder, der beispielsweise eine Lehre absolviert hat, lernt bereits bei den Grundlagen, wie der Arbeitsplatz zu verlassen ist. Im öffentlichen Raum gilt dasselbe.
Solange sich die drei Bürgermeister und die Medien um Ausreden und falsche Benennungen der Ursachen bemühen, kann keine der ergriffenen Maßnahmen die Ursache des Problems lösen. Das belastet zudem auch die Migranten, die selbst das Deutschland, das sie als Sehnsuchtsraum aufgesucht haben, nicht mehr wiedererkennen. Wer das bezweifelt, kann sich gerne einmal zu uns an den Infostand stellen und sich selbst überzeugen.
