AfD-Veranstaltung in Esslingen-Berkheim – zur Berichterstattung – wie tendenziöse Presse funktioniert
Von Stephan Köthe
So berichtet die EZ (Esslinger Zeitung) am 04.05.2024 über die AfD-Wahlkampfveranstaltung am 02.05.2024:
Der Artikel zeigt, wie tendenziöse Presse funktioniert:
- Titel des Artikels: „Wenig Kommunalpolitik und eine Gegendemonstration„
Wenig Kommunalpolitik? Wenn der Titel der Veranstaltung „Deutschland. Aber normal“ ist, was wird wohl an diesem Abend thematisiert werden? Kommunalpolitik für Esslingen?
Wenn 4 MdBs (MdB = Mitglied des Bundestag) auf der Rednerliste stehen, was, lieber Journalist, werden diese 4 MdBs thematisieren? Kommunalpolitik für Esslingen?
Am 25.04.2024 hatten wir die EZ um Bewerbung der Veranstaltung gebeten. Im Textteil stand: „…sprechen zu aktuellen Entwicklungen in unserem Land.“ – Dieser Textteil wurde von der EZ nicht veröffentlicht! Wie der Journalist mit einer unzutreffenden Erwartungshaltung in die Veranstaltung ging, weil sein Arbeitgeber, die EZ, mangelhaft berichtet hat, so begegnen uns die Leser der EZ am Infostand: ungenügend informiert und überrascht, Menschen anzutreffen, die weder fremdenfeindlich noch hasserfüllt sind, sondern weltoffen und respektvoll.
Was hat die Gegendemonstration im Titel zu suchen? Die Gegendemo wurde bereits in der Ausgabe vom 03.05.2024 ausführlich thematisiert. Und warum steht dann die kleine, aber doch vorhandene Gegen-Gegendemo nicht auch im Titel?
Vorschlag für einen Titel: „Deutschland. Aber normal“ – die AfD startet in den Wahlkampf - Die Zusammenfassung am Anfang ist sowohl vom Wording als auch inhaltlich mangelhaft.
Das war keine „Versammlung“, das war eine „Wahlkampfveranstaltung„! Die Enttäuschung wurde zwar tatsächlich artikuliert, hatte aber in der Gesamtschau keinerlei Bedeutung. So etwas gehört nicht in die Zusammenfassung.
Vorschlag für eine Zusammenfassung: Die AfD lud zu einer Wahlkampfveranstaltung in die Osterfeldhalle ein und forderte eine Politikwende für ein souveränes, demokratisches und wirtschaftlich prosperierendes Deutschland in einem Europa der Vaterländer. - Sätze 1-4 im Artikel: tatsächlich gut.
- Satz 5 im Artikel kann weg (siehe 1).
- Satz 6-8 im Artikel sind ok: Nicht verhehlen wollte Köthe seine Enttäuschung über die nur rund 200 Besucher. Viele Plätze blieben unbesetzt. „Wir haben rund 20 000 Flyer verteilt. Es sind extrem wenige Leute da“, sagte er.
An dieser Stelle hätte der kommunalpolitisch kundige Journalist schreiben können, dass keine Partei so viele Besucher in eine öffentliche Wahlkampfveranstaltung zieht, wie die Alternative für Deutschland. - Der Satz 9 im Artikel fasst die gesamten Redenbeiträge zusammen:
Alle folgenden Redner setzten ihre Schwerpunkte auf einer allgemeineren, überregionalen Ebene: Geschlechterpolitik, Migration und Innere Sicherheit.
Ist das alles, was verstanden wurde? Das ist mangelhaft, setzen 6. - Der Rest des Artikels (10-25) hat nichts mit der Veranstaltung zu tun.
7 sachliche Sätze versus 20 tendenziöse Sätze: Tendenzindikator: 74% – Gratuliere: das ist ein neuer Rekord!
So könnte ein fairer Artikel aussehen, wenn man willig und fähig dazu ist:
„Deutschland. Aber normal“ – die AfD startet in den Wahlkampf
Die AfD lud zu einer Wahlkampfveranstaltung in die Osterfeldhalle ein und forderte eine Politikwende für ein souveränes, demokratisches und wirtschaftlich prosperierendes Deutschland in einem Europa der Vaterländer.
[Anfang Philipp Braitinger:] ESSLINGEN. Sie haben ambitionierte Ziele. „Wir rechnen mit zwei bis drei Plätzen im Gemeinderat“, sagte der örtliche AfD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl, Stephan Köthe, während seiner Begrüßung. Der Bürgerwille werde in Esslingen mit Füßen getreten, meint er. Als Beispiel führte er den vor anderthalb Jahren vom Gemeinderat gekippten Bürgerentscheid zur Erweiterung der Bücherei an. Das Büchereithema und die Frage, wo sie künftig ihren Sitz hat, ist in Esslingen Stadtgespräch. Nicht verhehlen wollte Köthe seine Enttäuschung über die nur rund 200 Besucher. Viele Plätze blieben unbesetzt. „Wir haben rund 20 000 Flyer verteilt. Es sind extrem wenige Leute da“, sagte er.[Ende Philipp Braitinger:]
Köthes Enttäuschung ist tatsächlich eher seinen hohen Ansprüchen geschuldet, als der Besucheranzahl. Keine Partei bringt so viele Besucher in eine öffentliche Wahlkampfveranstaltung, wie die Alternative für Deutschland.
Köthe habe sich bei der Frage: „Auswandern oder kandidieren?“ in Anbetracht seiner 4 Kinder für eine Kandidatur entschieden – für eine gute Zukunft seiner Kinder in Deutschland. Köthe ist auf Listenplatz 1 für den Gemeinderat Esslingen.
Besucher aus Berkheim, welche zu Fuß an der Veranstaltung teilnehmen wollten, mussten zuerst eine Gegendemonstration mit circa 200 Teilnehmern umrunden, um dann – über den Parkplatz kommend – erneut an den Gegendemonstranten vorbei zu gehen, welche ihren Unmut über die Veranstaltung in nur wenigen Metern Abstand lautstark zum Ausdruck brachten. Nichts für schwache Gemüter. Die Platzzuweisung der Gegendemo lässt ernsthafte Zweifel an der politischen Unabhängigkeit der Versammlungsbehörde der Stadt Esslingen aufkommen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Diana Zimmer (Vorsitzende AfD Pforzheim/Enzkreis, Mitglied Landesvorstand), welche in ihrer Eröffnungsrede betonte, dass es „der konservativen Werte bedarf, welche die AfD vertritt, um die Gesellschaft in ihrer Moral wieder zu stärken.“
Es folgte als 2. Redner Alexander Anderka, Listenplatz 2: Wir treten in Esslingen an, weil wir uns für die direkte Demokratie einsetzen, die hier mit Füßen getreten worden ist. Die linke Küngelei in Esslingen hat verhindert, dass der Bürgerentscheid umgesetzt wurde.
3. Redner Hans-Jürgen Goßner(MdL, Betreuungsabgeordneter Kreis Esslingen): Wir treten ein für ein Europa der Vaterländer, für ein freundschaftliches und friedliches Miteinander aller europäischen Nationen ohne diesen Brüsseler Moloch.
4. Redner Marc Bernhard (MdB, Sprecher Landesgruppe, Stv. Landesvorsitzender, baupolitischer Sprecher AfD Bundestagsfraktion): Wir werden diese Geld für die Welt Politik stoppen, dafür sorgen, dass das Geld für die Menschen in unserem Land zur Verfügung steht, sowie Volks- und Bürgerentscheide auf allen Ebenen einführen und Deutschland so, wie die Schweiz, zu einer Mitmachdemokratie machen.
5. Redner Martin Hess (MdB, Stv. Landesvorsitzender, Stv. innenpolitischer Sprecher AfD-Bundestagsfraktion): Politikwende jetzt! Damit Deutschland wieder sicher wird!
6. Redner Markus Frohnmaier (MdB, Landesvorsitzender): Wer Hunderttausende Einwanderer illegal nach Deutschland einreisen lässt, wer aus der Kernkraft ausgestiegen ist, sich Millionen Steuergelder bei Maskendeals in die Tasche geschoben hat, und sich den eigenen Parteitag von Huawei und Aserbaidschan sponsern lässt, der hat doch so wenig Ahnung von nationalen Interessen, wie Annalena Baerbock von Diplomatie.
7. Redner Dr. Marc Jongen (MdB, Mitglied Bundesvorstand, kulturpolitischer Sprecher AfD-Bundestagsfraktion): Wenn die EU noch mehr Macht erhält, dann drohen uns totalitäre Verhältnisse. Nur mit der AfD gibt es ein souveränes und demokratisches Deutschland.
Im Anschluss folgte trotz vorgerückter Stunde ein ausführlicher Bürgerdialog, an welchem sich die 4 MdBs den Fragen der Besucher stellten. Es wurde deutlich, dass sich viele Bürger um die Zukunft Deutschlands sorgen und prekäre Verhältnisse befürchten – oder sich bereits darin befinden.
Die AfD startet mit einem fulminanten Auftakt in den Wahlkampf – es bleibt spannend – insbesondere für Esslingen!
Anmerkung von Stephan Köthe: ich bin aus schierer Not und Verzweiflung in die Politik gegangen, weil die etablierten Parteien nicht mehr im Sinne der Bürger funktionieren. Ich kann nicht auch noch Journalist werden, weil die Presse nicht mehr funktioniert! Liebe Redakteure der Esslinger Zeitung, das könnt Ihr besser!
So sah es vor der Halle aus, mit dabei Markus Grübel (MdB, CDU):
Dass die CSD Esslingen gegen die AfD demonstriert, ist tragisch. Die AfD ist einzige Partei, die sich dafür einsetzt, dass freies Leben, so wie er es kennen, auch in Zukunft möglich ist. Oder liegt es daran, dass die Bundesregierung die CSD unterstützt und man im Gegenzug gegen die Opposition demonstriert?
Die CSD Esslingen sollte die Interessen ihrer Freunde vertreten und nicht die einzige freiheitliche Opposition bekämpfen, die sich dafür einsetzt, dass die tatsächlichen Ursachen für Benachteiligungen und Diskriminierungen zurück gedrängt werden.