Orange Days – Gewaltfreileben – nur gemeinsam! – Ein Kommentar zur Auftaktveranstaltung

Von Stephan Köthe

Wann? 25.11.2025, 19:00 Uhr
Wo? Württembergische Landesbühne, Strohstraße 1,73728 Esslingen

Was sind die Orange Days?
Die UN-Kampagne macht seit 1991 auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. Die Orange Days finden jährlich vom 25. November bis 10. Dezember statt. In Esslingen bringen wir gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und der lokalen Wirtschaft das tabuisierte Thema Gewalt gegen Frauen in den öffentlichen Diskurs und brechen das Schweigen: mit Aktionen, Veranstaltungen und anderen Formaten.
Quelle: https://www.esslingen.de/stadt-und-politik/chancengleichheit/orange-days

Bei den Orange Days geht es ausschließlich um Gewalt gegen Frauen.
Quelle: https://wandelstadt-esslingen.de/2025/10/22/kampagne-mit-signalfarbe-orange-days

Warum die Farbe Orange?
Orange gilt als Signalfarbe, ist gut sichtbar und warnt vor Gefahr. Orange kündigt auch Rettung an und steht in der  Farbpsychologie für Lebensfreude, Kreativität, Jugendlichkeit und Wärme.
Quelle: https://wandelstadt-esslingen.de/2025/10/22/kampagne-mit-signalfarbe-orange-days

Mein Kommentar:

Was war positiv?

  • Gewalt gegen Frauen wird öffentlich thematisiert
  • Betroffenen Frauen werden ermutigt sich zu wehren
  • Männer werden gefordert Verantwortung zu übernehmen
  • Oberbürgermeister Matthias Klopfer hält das Grußwort – Schutz von Frauen ist Chefsache!
  • Die Aktionstage sind ein erster wichtiger Schritt für die Verbesserung der Situation von Frauen

Was kann besser werden?

  • Schwache Beteiligung (150 Teilnehmer?)
  • Sehr wenig Männer (30?), nur 1 männlicher Gemeinderat!
  • Die Botschaft

Was kann an der Botschaft verbessert werden?

Es ist richtig, unmissverständlich und ohne Einschränkungen festzustellen, dass die Täter nahezu ausschließlich Männer sind.

Aber: wer beim Geschlecht aufhört zu denken und zu sprechen, der verweigert sich einer tiefergehenden Analyse – und verhindert damit Lösungen, welche die Situation tatsächlich verbessern könnten. Von „Männer“ zu sprechen ist in etwas so mutig und hilfreich, wie vom „Stadtbild“. Schlimmer noch: Man ermöglicht Interpretationen, die falsch und kontraproduktiv sein können. Und noch schlimmer: man könnte potentielle Verbündete verlieren.
Männer sind nicht per se das Problem – Männer sind potenziell Verbündete und ein wesentlicher Teil der Lösung. Auf das Stadtbild bezogen: Migranten sind nicht per se das Problem – Migranten sind potenziell Verbündete und ein wesentlicher Teil der Lösung.

Das Problem ist nicht das Geschlecht und nicht die Hautfarbe.
Das Problem ist das Menschenbild!
Was wir brauchen, ist eine offene Diskussion über das Menschenbild!

Der Staats- und Verwaltungsrechtler und Rechtsphilosoph Ernst-Wolfgang Böckenförde stellte folgende These auf (bekannt als das Böckenförde-Diktum):
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum

Wenn ein relevanter Teil der Bevölkerung die Grundlagen unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung, wie des Christentums, der Aufklärung und des Humanismus verliert – oder erst gar nicht mitbringt, dann verliert unser freiheitliche, säkularisierte Staat die Voraussetzungen für seine Existenz. Es droht die Rückabwicklung aller freiheitlichen Errungenschaften seit 1945!

Daten, Zahlen, Fakten:

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